Schon der alttestamentliche Prophet Amos weist auf ungerechtes Verhalten der Reichen hin (Am 8,4ff). Auch in unserer Zeit fliehen Menschen nicht nur vor Krieg und Terror, sondern auch vor Armut und Hunger. Wir sind alle ein Teil unseres Wirtschaftssystems und damit für die ungerechten Lebensbedingungen in der Welt mitverantwortlich.
Und dennoch sagt Jesus nicht, dass wir alle arm werden müssen. Er fordert vielmehr zu einem guten Umgang mit dem Reichtum auf: "Macht euch Freunde mit dem ungerechten Mammon!" (Lk 16, 9) Es ist legitim und steht nicht im Widerspruch zu einer christlichen Lebensführung, wenn man Geld verdient, um für sich und seine Familie den Lebensunterhalt zu sichern.
Die Aussagen des Evangeliums sollten uns Christen nachdenklich machen. Die Welt wächst durch Internet und Medien, durch die Wahrnehmung vieler globaler Zusammenhänge immer mehr zusammen. Not, Hunger, Terror und Krieg in anderen Teilen der Welt können uns nicht mehr gleichgültig lassen. Zwar können wir Fernseher und Internet zur eigenen Gewissensberuhigung noch ausstellen. Die Flüchtlinge aus den verschiedenen Ländern jedoch konfrontieren uns mit ihrer Not direkt vor unserer Haustür. Angst vor Veränderung, vor Verlust der eigenen Traditionen und Sicherheit prägen die Diskussion über den Umgang mit Flüchtlingen. Ich habe den Eindruck, dass hinter allem die Befürchtung steht, dass unser bisheriger Wohlstand nicht mehr "gesichert" ist.
Was tragen wir zu Gerechtigkeit, Frieden und Verständigung in der Welt bei?
Ihnen allen einen nachdenklichen und gesegneten
Sonntag!
Grußwort zu den Pfarrnachrichten; 25. Sonntag im Jahreskreis C