Die Schriften und Bücher unserer heutigen Bibel bewährten sich im Laufe der Jahre im Leben der Kirche und der Gläubigen und spielten in den Gottesdiensten eine immer wichtigere Rolle. Schließlich bildete sich ein „Kanon“ unter den Schriften aus, der dann auf dem Konzil von Trient als zur Heiligen Schrift gehörend definiert wurde. Das heißt aber nicht, dass andere Texte außerhalb der Bibel nicht vom Heiligen Geist inspiriert sind. In vielen anderen Texten, Gedichten oder auch Liedern kann unser Glaube inspirierend bezeugt sein.
An Weihnachten hören wir die Worte: „auf vielerlei Weise hat Gott einst zu den Vätern durch die Propheten gesprochen, am Ende dieser Tage aber zuletzt durch seinen Sohn“ (Hebr. 1,1f). Jesus Christus ist nach dem Johannesprolog für uns Christen das fleischgewordene Wort Gottes, das schon an der Erschaffung der Welt maßgeblich beteiligt war (Joh 1). Es ist das JA Gottes zu uns, das JA seiner Liebe und das Licht und Leben dieser Welt.
Die Heiligen Schriften haben sich im Laufe der letzten dreitausend Jahre kulturstiftend ausgewirkt, zugleich waren und sind sie die Mitte des jüdischen und christlichen Glaubens. Alles kirchliche Leben und Sprechen muss sich an den Texten der Heiligen Schrift messen lassen. Das kirchliche Lehramt, alle Verlautbarungen und Dogmen stehen nicht über der Heiligen Schrift. Je stärker in der römisch-katholischen Kirche die Heilige Schrift als Quelle und Richtschnur des Glaubens entdeckt wurde, umso stärker war das Bemühen unserer Kirche um kirchliche Einheit.
Im Leben, Sterben und der Auferstehung Christi gipfeln die Heilszusagen der Heiligen Schrift an uns alle. Je mehr wir das Wort Gottes in unser Leben hineinlassen und es beherzigen, desto mehr wird es uns zur Kraftquelle und Orientierung in den Fragen des Lebens.
Ihnen allen einen gesegneten Sonntag!