Meine beiden großen Kinder schauen (oder streamen) ohnehin vor allem Videos auf Youtube oder ähnlichen Portalen. Sie sind Teil einer Generation, die Großteils ohne „Fernsehen“ aufwächst. Aber warum erzähle ich das hier? Fernsehen gehört für mich, ähnlich dem Alkohol oder anderen Rauschmitteln, zu einer Gruppe von Dingen, durch die wir Menschen versuchen, die Sorgen des Alltags auszublenden. Es sind Dinge, die unsere Wahrnehmung vernebeln, es sind Dinge, die uns davon ablenken, was alles in unserer Welt geschieht, es sind Dinge, die uns neu-sichtbare Zeichen nicht erkennen lassen.
Auf Youtube gibt es ein Format das 7 vs Wild heißt. Dort wurden sieben Menschen mit sieben Gegenständen für sieben Tage (welch biblische Zahlenmystik) in der schwedischen Wildnis ausgesetzt. Für den Notfall haben sie ein Handy und einen Erstehilfe-Pack. Während der ganzen Zeit filmen sie sich selbst. Nun müssen sie eine Woche mit sich und der Natur zurechtkommen. Und wie zu erwarten, bringt es sie an ihre physischen und psychischen Grenzen. Gleichzeitig weckt es in mir, dem Zuschauer, die Frage: was brauche ich wirklich zum Leben? Und was ist eigentlich alles Ballast, der mein Herz verwirrt und mich die Zeichen an Sonne, Mond und Sternen nicht sehen lässt? Es ist Advent, eine Zeit der Vorbereitung und der Fragen.
Mit adventlichen Grüßen,