Auf den Weg machen ...

Liebe Gemeinde,
die Weihnachtszeit geht weiter. Während in vielen Häusern der Alltag wieder einkehrt und die Lichter langsam abgebaut werden, sind wir eingeladen, noch einmal innezuhalten. Der zweite Sonntag nach Weihnachten und das Hochfest der Erscheinung des Herrn führen uns tiefer in das Geheimnis von Weihnachten hinein. Gott ist Mensch geworden – und er will auch heute in unserem Leben sichtbar werden.
An diesem Wochenende hören wir den Prolog des Johannesevangeliums. Er erzählt davon, dass Gott selbst der Ursprung unseres Lebens ist. Unser Leben ist kein Zufall. Es ist getragen von einem Sinn, der in Gott gründet. Und Jesus Christus, das Wort Gottes, kommt als Licht in diese Welt.
Am 6. Januar feiern wir das Hochfest Erscheinung des Herrn. Mit den Weisen aus dem Morgenland treten Menschen in den Mittelpunkt, die von außen kommen. Sie suchen nach Wahrheit, nach Sinn, nach Gott. Und sie machen sich auf den Weg.
Die Weisen folgen einem Stern. Sie lassen sich leiten, auch wenn der Weg lang und unsicher ist. Ihre Suche ist ein Spiegel für unsere eigene Lebenssuche. Oft stehen wir vor Wegen, ohne zu wissen, wohin sie führen. Epiphanie ermutigt uns, den Zeichen Gottes zu trauen – selbst dann, wenn sie uns aus gewohnten Sicherheiten herausführen.
Die Gaben der Weisen – Gold, Weihrauch und Myrrhe – sind Ausdruck ihrer Hingabe. Sie geben nicht nur etwas ab, sie bringen sich selbst dar. Epiphanie stellt auch uns die Frage: Was bringen wir Gott dar? Was schenken wir ihm? Zeit? Aufmerksamkeit? Uns selbst?
Die Weisen kehren auf einem anderen Weg heim. Wer Gott begegnet, bleibt nicht derselbe. Weihnachten und Epiphanie wollen uns verändern. Sie laden uns ein, neue Wege zu gehen – im Denken, im Handeln, im Miteinander. Gott ist Mensch geworden, um in unserer Welt sichtbar zu sein – auch durch uns. Nehmen wir das Licht Gottes mit in unseren Alltag. Bewahren wir es in unseren Herzen. Und lassen wir uns senden, damit Gottes Liebe auch heute erfahrbar wird.
Ihr / Euer Rijo Puthuva