Caritas-Sonntag

Liebe Leserinnen und Leser,
an diesem Sonntag begehen wir in unserer Kirche den Caritassonntag. Wir Christen sollten nicht nur an diesem Sonntag, sondern alle Tage einen Blick für die haben, die in unserer Umgebung leben: Augen, die sehen, Ohren, die hören und Herzen, die nicht verhärtet sind, brauchen Menschen damals zur Zeit Jesu wie auch heute, wenn sie Jesus Christus nachfolgen wollen.
Gott wendet sich in Jesus Christus den Menschen zu und Jesus schenkt Gemeinschaft und nicht nur billigen Zuspruch. Sein Wort wird konkret, bekommt Hand und Fuß. Er richtet auf, heilt Menschen seelisch wie körperlich, prangert Unrecht an und führt sie in ein neues Leben.
Schon die alttestamentlichen Propheten, wie der Prophet Amos, nennen die sozialen und wirtschaftlichen Missstände ihrer Zeit beim Namen (Am 8,4-7): rücksichtsloses Gewinnstreben auf Kosten derer, die nicht mithalten oder sich nicht wehren können. Ihre Botschaft ist, dass Gott diesem Treiben nicht unbeteiligt gegenübersteht. Es ist gegen ihn selbst gerichtet. Er, der mit Israel einen Bund geschlossen hat, verlangt ein Verhalten untereinander, das seiner rettenden und erwählenden Zuwendung zu seinem Volk entspricht. In der Lesung, wie auch im Evangelium geht es darum, den rechten Umgang mit dem „ungerechten Mammon“ zu erlernen.
In diesem Zusammenhang ruft Jesus seine Jünger zur Entscheidung auf: „Kein Sklave kann zwei Herren dienen; er wird entweder den einen hassen und den anderen lieben oder er wird zu dem einen halten und den anderen verachten. Ihr könnt nicht Gott dienen und dem Mammon.“ (LK 16,13)
Natürlich müssen wir wirtschaften und auch Geld verdienen um uns selber und die eigene Familie zu versorgen. So ist es in unserer Gesellschaft. Und wieviel Gutes wird von sehr vielen aus unserer Gemeinde auch für Menschen in Not getan!
Meines Erachtens geht es Jesus im Evangelium an diesem Sonntag vor allem darum, dass wir uns als Christen bewusst werden, woran unser Herz hängt: Haben wir Gottes Liebe in Jesu Zuwendung zu uns Menschen erkannt und bemühen wir uns, diese Liebe und unser Leben mit anderen zu teilen? Sind wir also füreinander da und sehen wir die Not anderer oder kreisen wir nur um uns selbst und leben nur für unseren Besitz, für Geld und Macht?
„Ubi caritas, deus ibi est“ heißt es in einem Lied. Ja, wo die Güte und die Liebe herrschen, da ist Gott!
Ihnen allen einen guten und gesegneten Sonntag,