Europa
Liebe Mitchristen,
frei nach Karl Marx könnte man sagen: „Ein Gespenst geht um in Europa – das Gespenst des Nationalismus“. Vor Kurzem war ich in Luxemburg und Nordfrankreich, in der Region zwischen Metz und Verdun. Ich kann mich nicht daran erinnern, vorher schon einmal, innerhalb so weniger Tage, so viele Kreuze gesehen zu haben! Es waren tausende. In Luxemburg liegt ein riesiger amerikanischer Soldatenfriedhof aus dem II. Weltkrieg, zwischen Metz und Verdun findet man vor allem deutsche Gräber aus den Kriegen 1870/71 und 1914-1918. Und in Verdun sind dann riesige Flächen mit den Gräbern französischer Soldaten belegt. Alles junge Männer um die 20 bis 30 Jahre alt. Die Gründe für ihre Tode waren Kriege zwischen Nationen, die von Menschen geleitet wurden, für die klar war: „unser Land zuerst“ und ähnliches. Diese Orte sind Orte unbeschreiblichen Schmerzes!!!
Heute wird das Europaparlament gewählt. Auch ich tue mich mit „Brüssel“ nicht immer leicht. Ähnlich wie mit „Berlin“ „Köln“ oder „Rom“. Aber diese Wahl ist sicherlich kein Ort für „Denkzettel“. Sie ist der Ort, an dem Zukunft entschieden wird. Vor allem die Zukunft unserer Kinder und der Generationen nach ihnen. „Wenn ein Reich in sich gespalten ist, kann es keinen Bestand haben“ und „Es kann aber auch keiner in das Haus eines starken Mannes einbrechen“ sagt Jesus im heutigen Evangelium. Das vereinte und starke Europa ist nichts, was einfach geschieht. Es braucht Menschen, die sich hierfür engagieren. Dies geht zum Beispiel darüber, wählen zu gehen. Das Recht auf Wahl ist ebenfalls keine Selbstverständlichkeit. Täglich leiden und sterben Menschen in anderen Regionen der Welt, die liebend gerne wählen würden. Bitte machen Sie von diesem Recht Gebrauch und wählen Sie! Für ein vereintes und starkes Europa!
Mit europäischen Grüßen,
Armin Wirth, GR.