Gott ist Gemeinschaft

Liebe Gemeinde,
nach dem Pfingstfest feiern wir zwei weitere Hochfeste im Kirchenjahr: den Dreifaltigkeitssonntag und Fronleichnam. Auf den ersten Blick könnten sie unterschiedlicher kaum sein. Das eine behandelt das innerste Wesen Gottes, das andere richtet unseren Blick auf die sichtbare Gegenwart Jesu Christi in der Eucharistie. Doch beide Feste haben eine tiefe gemeinsame Botschaft: Gott ist ein Gott der Beziehung, der Nähe und der Hingabe.
Der Dreifaltigkeitssonntag lenkt unseren Blick auf das Herz unseres Glaubens: Vater, Sohn und Heiliger Geist – ein Gott in drei Personen, geeint in Liebe. Was zunächst wie ein theologisches Rätsel erscheint, ist ein kraftvolles Bild: Gott ist keine einsame Größe, sondern er ist Beziehung in sich selbst. Gott ist Gemeinschaft. Und auch wir sind zur Gemeinschaft berufen – mit ihm und untereinander.
Fronleichnam führt uns zur Mitte unseres Glaubens – zur Eucharistie. Die Prozessionen durch die Straßen sind mehr als kirchliches Brauchtum. Sie sind ein Bekenntnis: Christus ist mitten unter uns; im Alltag, auf den Straßen, in den Häusern, unter den Menschen. Fronleichnam ruft uns dazu auf, den Leib Christi nicht nur zu verehren, sondern auch zu erkennen – in den Mitmenschen, besonders in den Schwachen, Ausgeschlossenen und Bedürftigen.
In jeder heiligen Messe wird die Liebe Gottes gegenwärtig: im Wort, im Brot, in der Gemeinschaft. Und sie sendet uns hinaus, gestärkt und verwandelt. Wir empfangen aber nicht für uns allein, sondern für das Leben der Welt. Und der dreifaltige Gott bleibt bei uns in allen Zeiten, auch in den unsicheren.
Wenn wir also diese Feste feiern, dann feiern wir nicht nur Tradition, sondern Gegenwart. Wir leben aus dem, was ist und hoffen auf das, was kommt. Gott ist Beziehung, Gott ist Gegenwart, Gott ist Liebe. Diese drei Worte laden uns ein, unseren Glauben zu leben – ehrlich, offen, aus der Kraft Gottes heraus. Dann werden wir als Christen auch in schwierigen Zeiten glaubwürdig bleiben.
Ihr / Euer Rijo Puthuva