Zum Inhalt springen

Himmel

Datum:
4. Mai 2023
Von:
Armin Wirth

Liebe Mitchristen,

mein letztes Vorwort begann ich mit der Frage: „wie viele Wege gibt es zu Gott?“ Die „Überschrift“ über dem Evangelium vom heutigen Sonntag in meiner Bibel lautet „Das Gespräch über den Weg zum Vater“. So ist das wohl in den Tagen um das Osterfest (unser wichtigstes Fest!) herum, es geht häufig um das, was den Kern unseres christlichen Glaubens ausmacht: das Sterben und das, was danach kommt. Ich selber lese in letzter Zeit sehr häufig das heutige Evangelium (Johannes 14, 1-6) auf den Beerdigungen, denen ich vorstehe, vor. Zusammengefasst geht es in diesem Text um ein Gespräch zwischen Jesus und vor allem Thomas („den Ungläubigen“). Jesus spricht vom „Himmel“. Er benutzt hierfür ein Bild. Er spricht vom Haus Gottes, das viele Wohnungen hat und von einem „Platz“ den er vorbereitet. „Wenn ich gegangen bin und einen Platz für Euch vorbereitet habe, komme ich wieder und werde Euch zu mir holen, damit auch Ihr dort seid, wo ich bin. Und wohin ich gehe – den Weg dorthin kennt Ihr.“ Was für ein Versprechen! „Damit auch Ihr dort seid, wo ich bin!“

Thomas fragt dann: „Herr, wir wissen nicht, wohin Du gehst. Wie sollen wir dann den Weg kennen?“ Aber er hat nicht verstanden, dass es hier nicht um’s Wissen geht! Das Wissen ist gut und wichtig. Ohne das Wissen, säßen wir Menschen (überspitzt) immer noch in einer Höhle und würden jagen und sammeln. Aber das Wissen ist eben nicht alles! Und der Weg, von dem Jesus erzählt, lässt sich nicht durch Wissen erkennen oder beweisen. Er hat die Antwort auf Thomas‘ Frage bereits am Beginn des Textes gegeben. Hier geht es nicht um Wissen, sondern darum, dass sich „Euer Herz nicht verwirren lässt“. Das Herz, nicht der Verstand erkennt den Weg, erkennt Jesus!  

Jesus verspricht, dass die Menschen, die gestorben sind, dort sind, wo er ist! An einer anderen Stelle in den Evangelien verspricht er, „wo zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind, da bin ich mitten unter ihnen.“ Und somit auch die Menschen, die gestorben sind, die wir lieben, die wir vermissen (denn sie sind immer bei ihm!). Dies „verstehen“ wir nicht, sondern wir spüren es, mit dem Herzen! „Himmel“ ist auch auf einer Wolke, vor allem aber um uns herum, ganz nah, mitten unter uns!

Mit himmlischen Grüßen,

Armin Wirth (GR)