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Komfortzone

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Datum:
20. Nov. 2025
Von:
Armin Wirth, GR.

Liebe Mitchristen,

den Kindern im Schulgottesdienst erzähle ich immer, dass es für Christen große (z.B. Ostern, Weihnachten, Pfingsten, …) und kleinere Feste gibt. Und im Grundschulalter sind selbst Weihnachten und Ostern keine Feste mehr, die sich selbst erklären. Ganz zu schweigen von Allerheiligen, Darstellung des Herrn (früher Mariä Lichtmess) oder auch Christkönig. Auch allgemein in der deutschen Gesellschaft wird der letzte Sonntag des Kirchenjahrs eher als Totensonntag (Tag an dem die evangelischen Christen ihren Toten gedenken), vor allem aber als „Der-Tag-An-Dem-Der-Weihnachtsmarkt-Zu-Hat“, wahrgenommen.

In unserer Krippe zuhause, die dann im Advent endlich wieder aufgestellt wird, hängt ein kleines Kreuz aus Olivenholz, welches ich vor Jahren aus Italien mitgebracht habe. Es erinnert mich daran, dass Weihnachten (und eng damit verbunden die Adventszeit) eben mehr ist als Glühwein trinken, Stille Nacht singen und sich für Geschenke verschulden. Weihnachten ist zum Beispiel ein sehr mutiges Fest (um Mut geht es auch in unserer neuen Ausgabe des Bewegungsmelders), denn in ihm verlässt Gott (in einem weiteren Sinne) sein „Komfortzone“ und wird in Jesus wahrer Mensch. Ein Mensch, der schließlich, verhöhnt und verspottet und mit einer Dornenkrone auf dem Haupt, am Kreuz stirbt. 

Das Christkönigsfest ist ein „neues“ Fest. Es wurde vor genau 100 Jahren durch Papst Pius XI. am 11. Dezember 1925 eingesetzt. Im Zuge der Liturgiereform des II. Vatikanums wurde es dann auf den letzten Sonntag des Kirchenjahrs verlegt. Mit ihm endet also das Kirchenjahr und mit dem 1. Advent beginnt dann das neue Kirchenjahr. Letztlich ist es ein gutes Fest um inne zu halten, um zu reflektieren, um Ausblick zu halten, vielleicht auch, um zu überlegen, wo möchte ich im nächsten (Kirchen-) Jahr öfters aus meiner Komfortzone heraustreten und mutig sein.

Mit schrittewagenden Grüßen,

Armin Wirth, GR.