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Sorge

desperate
Datum:
18. Jan. 2024
Von:
Yvonne Werheid

Liebe Mitchristen,

während eines Urlaubs in den 80er Jahren nahmen meine Eltern mich und meine Schwester mit in die Gedenkstätte des KZs Bergen-Belsen. Als junger Mann habe ich dann die Gedenkstätte im KZ Buchenwald besichtigt, war inzwischen mit meinen beiden „großen“ Kindern noch einmal dort. 

Bis heute interessiere ich mich für die „Schicksalsgeschichte“ der Juden. Es ist eine Geschichte voller Leid, Gewalt, Ausgrenzung, Stigmatisierung usw. Oft wurden diese Verbrechen durch Christen begangen, später dann durch politische Gruppen und ihre willigen Helfer wie zum Beispiel die Nazis und seit der Gründung des Staates Israel im Jahr 1948 dann auch immer öfter durch Menschen, die in oder in der Nähe des Staates Israel leben. Bei dem Anschlag vom 7. Oktober 2023 durch die Hamas auf wehrlose Männer, Frauen, Kinder und Babys in Israel, sind vermutlich 1200 Menschen jeden Alters gestorben. 240 Menschen wurden durch die Hamas verschleppt. Bis heute (über 100 Tage später) werden durch die Hamas immer noch 130 Menschen (darunter ein Baby und ein Kind) als Geiseln festgehalten. Gleichzeitig führt eine, in großen Teilen rechtsradikale, israelische Regierung (an dieser Stelle ist noch einmal ganz wichtig: Israel bedeutet nicht gleichzeitig „die Juden“) seit Oktober Krieg im Gazastreifen, tötet auch dort. Die Zahl der Toten hat 20 000 bereits überschritten.

Wie kann so etwas geschehen? Wie können Menschen zu solchen Gräueltaten fähig sein? Sind ähnliche Dinge vielleicht sogar in Deutschland möglich? Es soll ja Menschen (gerade auch in der AFD) geben, die voll Vorfreude darauf warten, ihnen unpassende Menschen zu „remigrieren“. Mir persönlich wird schlecht bei dem Gedanken! Die Menschen, die für solche Verbrechen verantwortlich sind, sind „Menschenfischer“ der übelsten Sorte. Sie sind nicht die Art von Menschenfischer, von denen Jesus im Evangelium spricht. Als Christen ist es für uns unerlässlich, gute Menschenfischer zu sein. Wir müssen unser Christsein klar leben und kommunizieren und hierdurch zu Menschenfischern werden. Hierzu gehört: kein Antisemitismus (Jesus selber war Jude) und keine pauschale Ausgrenzung von Menschen aufgrund von Herkunft, Religion und/oder sexueller Neigung! Wehret den Anfängen! (Ovid) und liebt Euren Nächsten und Eure Nächste (Jesus Christus).

 Mit besorgten Grüßen,

Armin Wirth, GR.