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Unser Herr ist geduldig

Feld mit Wildblumen
Datum:
20. Juli 2023
Von:
Yvonne Werheid

Liebe Leserinnen und Leser,

die Botschaft Jesu hat eine Mitte, ein Zentrum, um das alles kreist, was er sagt und was er tut. Diese Mitte nennt er das Reich Gottes oder das Himmelreich. Aber, was ist das? Wie sollen wir es uns vorstellen?  

In einer Bildsprache der Gleichnisse aus den Evangelien der kommenden Sonntage beschreibt Jesus das Reich Gottes: mal wie Samen, Acker, Unkraut und Weizen, mal wie Schatz, Perlen, Fischnetz, etc. Dieses Reich Gottes muss keimen und wachsen und wir als Christen sind mitten drin in diesem Wachstumsprozess, in einem ständigen Werden und Reifen auf eine Zukunft hin angelegt.

Dieses Reich Gottes ist letztlich Gott selbst. In den Äckern unseres Lebens und den Geschäften unseres Alltags ist er verborgen. Und er wartet darauf, dass wir ihn finden. 

Trotzt unserer Bemühungen gibt es Hindernisse oder bildsprachlich „Unkräuter“, so dass Glaubendes Vertrauen, Hoffnung und Liebe nicht gedeihen können in einem Umfeld, welches geprägt ist von Unruhe, Zwietracht, Streit, Verleumdung, Extremismus, Misstrauen, Hass und Mord. 

Natürlich würden wir Menschen gerne aufräumen, indem wir das Unkraut aus den Rasen entfernen. Jesus bittet uns, das nicht zu tun. Das würde bedeuten, Auge zu Auge, Hass zu Hass, Unkraut zu Unkraut zu fügen. Das Reich Gottes zu dem wir alle eingeladen sind, erfordert enorme Geduld wie die Geduld Gottes, damit es keimt und wächst, bis es groß wird und die Vögel darin Schutz finden. 

Erinnern wir uns gut an das Sprichwort: „Gottes Mühlen mahlen langsam, aber gerecht.“

Gewiss dürfen wir uns nicht entmutigen und resignieren lassen, wenn wir den Eindruck haben, dass es überall Unkraut gibt und Gott nichts tut. Unser Herr ist mit allen geduldig. Deshalb ist es wichtig, dass wir immer wieder über diese Geduld Gottes nachdenken und dass wir von Hoffnung und Zuversicht erfüllt sind. Denn Spreu und Unkraut blähen sich immer auf in dieser Welt, es ist nicht zu übersehen und diese scheinen übermächtig. Dennoch sind sie nicht wirkmächtig und werden nicht das letzte Wort haben. Deshalb sollten wir unsere ganze Zeit nicht mit Schlafen verbringen unter dem Vorwand der Ferien. Wir müssen wachsam werden und wie Salomon um ein hörendes Herz beten, das Zwischen Unkraut und Weizen bzw. Gut und Bösen unterscheiden kann.

 

Eine erholsame und gesegnete Ferienzeit wünscht,

Ihr/Euer Egide Gatali