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Dreieck

Herz aus Kerzen
Datum:
26. Okt. 2023
Von:
Yvonne Werheid

Liebe Mitchristen,

die Evangelien-Texte, die zurzeit sonntags in unseren Messen vorgelesen werden, spielen eigentlich in der Karwoche. Das 21. Kapitel des Matthäus-Evangeliums beginnt mit dem Geschehen des Palmsonntags, an dessen Anschluss Matthäus von der „Tempelreinigung“ durch Jesus, wodurch er sich spätestens die Mächtigen (Hohenpriester, Schriftgelehrten und Ältesten) Jerusalems zu Feinden machte, berichtet. Als Jesus dann damit beginnt, im Tempel selber zu lehren, kommen immer wieder Menschen und wollen ihn auf die Probe stellen. Sie möchten Jesus Fallen stellen, um ihn letztlich verurteilen zu können. Dies gelingt aber nicht, sodass schließlich der Verrat des Judas nötig wird, um Jesus verhaften zu können. 

Spätestens seit der „Verklärung Jesu“ (er sprach damals auf einem Berg mit Mose und Elija über sein Ende in Jerusalem, so heißt es) weiß Jesus um das, was auf ihn zukommen wird. Und nun spricht ihn im 22. Kapitel ein Gesetzeslehrer der Pharisäer an und will ihn auf die Probe stellen. Er fragt: Meister, welches Gebot im Gesetz ist das wichtigste? Jesus antwortet: Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben mit ganzem Herzen, mit ganzer Seele und mit all deinen Gedanken. Das ist das wichtigste und erste Gebot. Ebenso wichtig ist das zweite: Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst. 

Dreifache Liebe! Sie gehört zusammen! Gott, den/die Nächsten/Nächste und sich selbst lieben!!! Keine Liebe davon ist wichtiger, keine weniger wichtig. Wie ein gleichschenkliges Dreieck in der Geometrie. Vernachlässigt man allerdings einen dieser „Ecken“, so gerät das Ganze in Schieflage. Und wenn man sich unsere (Um-)Welt so anschaut, mit den Menschen, die in ihr leben, findet man gleich erschreckend viele Beispiele für solche Schieflagen. Es liegt an uns Menschen sie geradezurücken. Alles, was wir hierfür tun müssen, ist zu lieben. So einfach, und gleichzeitig so schwer, ist es. „An diesen beiden Geboten hängt das ganze Gesetz samt den Propheten“, also Alles, was dem zwischenmenschlichen Leben Bahnen und Strukturen gibt! Liebt einander, wie ich Euch geliebt habe!   

Mit liebevollen Grüßen,

Armin Wirth, GR.