Messias
Liebe Mitchristen,
damals, in der Schule, fragte uns der Religionslehrer einmal, was denn Christus bedeuten würde und ein Mitschüler meinte, es wäre vielleicht der Nachname von Jesus. Rückblickend, es sind seitdem ein paar Jahre vergangen, weiß ich nicht mehr, wie ernst er seine Antwort meinte. – Aber wüssten Sie spontan die Antwort? Der Nachname ist es jedenfalls nicht 😉 Christus, genauer Christós (gr.), bedeutet wörtlich übersetzt „der Gesalbte“ und ist ein biblischer Hoheitstitel, der auf Hebräisch Messias lauten würde. Der Christus, der Messias, wird von Gott eingesetzt ist aber auch gleichzeitig Nachfolger des (menschlichen) Königs David. Dem Messias wurden im Alten Testament deshalb auch vor allem irdische Aufgaben angetragen (z.B. das Volk der Juden von Fremdherrschaft zu befreien). Für die Christen ist der Christus (Messias) allerdings mehr als ein irdischer Befreier. Besonders häufig taucht dieser Begriff in den Passionsberichten und den Paulusbriefen auf. Christus ist hier der „Versöhner“ der Menschen mit Gott, er ist der Erlöser. In Christus wird der Neue Bund geschlossen.
Die Juden hingegen warten bis heute auf den Messias. Und auch in der modernen Kultur wird immer wieder mit „messianischen Elementen“ gespielt. Beispiele hierfür sind in Film und Buch die Rollen des Harry Potter oder des Aragorn im Herrn der Ringe. Allerdings bleiben sie irdische Erlöser. Ähnlich einem im Fußball herbeigesehnten Erlöser oder Hoffnungsträger (sei es ein neuer Spieler oder inzwischen oft auch ein neuer Trainer wie z.B. Julian Nagelsmann). Googeln Sie mal die Begriffe Fußball und Messias. - All diesen modernen, irdischen „Messias“ fehlt aber die Ankündigung Jesu‘, dass der Menschensohn vieles erleiden müsse und von den Ältesten, den Hohenpriestern und den Schriftgelehrten verworfen werde; dass er getötet werde, aber nach drei Tagen auferstehen werde (vgl. Mk 8, 31). Sie bleiben irdische Helden und sind keine von Gott Gesalbten. Jesus Christus ist hingegen der Besieger des Todes, der, der nach drei Tagen auferstanden ist von den Toten. Der, der das „neue“ Leben bringt.
Mit lebendigen Grüßen,
Armin Wirth, GR.