Zum Inhalt springen

Schwert

jesus-5236740_640
Datum:
30. Jan. 2025
Von:
Armin Wirth, GR.

Liebe Mitchristen,

mit dem 2. Februar, also mit „Darstellung des Herrn“ oder „Mariä Lichtmess“, wie man den Tag auch nennt, geht nun endgültig die Weihnachtszeit zu Ende. Weihnachten liegt 40 Tage zurück. – Für viele Menschen gehört ja zum Gottesdienst an Heiligabend besonders das Lied „Stille Nacht“, mit seiner Textzeile über den „holden Knaben im lockigen Haar“. In den biblischen Texten vom 2. Februar merkt man allerdings recht schnell, dass es in Jesu Leben mit der „stillen Nacht“ nicht so weitergehen wird.  

Im alttestamentarischen Maleachi heißt es: „Wer kann bestehen, wenn er [der Messias] erscheint? Denn er ist wie Feuer im Schmelzofen und wie die Lauge im Waschtrog. […] Er reinigt.“ Und im Hebräerbrief heißt es: „Da nun die Kinder Menschen von Fleisch und Blut sind, hat auch er in gleicher Weise Fleisch und Blut angenommen. […] um die Sünden des Volkes zu sühnen.“ Lukas wiederum berichtet im zweiten Kapitel seines Evangeliums von der Begegnung, die die Heilige Familie mit Simeon und Hanna im Tempel hatten. Von dieser Begegnung bleibt vor allem der Satz Simeons, den er an Maria richtet, dass ihr „ein Schwert durch die Seele dringen wird“, hängen. 

In die Krippe, die wir bei uns zuhause jedes Jahr an Weihnachten aufstellen, habe ich vor einigen Jahren ein kleines Kreuz gehängt. Es soll daran erinnern, dass Weihnachten nicht losgelöst von Ostern sein kann. An Weihnachten nimmt Gott in Jesus Menschengestalt an (Fleisch und Blut), weil er die Menschen liebt. Gleichzeitig wird der erwachsene Jesus immer wieder jemand sein, der die Menschen zu einem gerechteren, sozialeren, liebevolleren Leben aufruft (der versucht zu reinigen). Dies wird auf Ablehnung unter den Mächtigen stoßen, sodass Jesus am Kreuz sterben wird (Maria ist anwesend und ihr Schmerz wird wie der Schnitt eines Schwertes durch die Seele sein). Aber Karfreitag ist nicht das Ende. Ostern ist Veränderung. Ostern ist Neuanfang. – All dies wird an diesem Sonntag in den biblischen Texten bereits angedeutet. 

Mit vorrausschauenden Grüßen,

Armin Wirth, GR.