Liebe Mitchristen, 
Paulus ist für mich eine der wichtigsten Persönlichkeiten des Neuen Testaments. Allein sein Damaskuserlebnis, während dessen sich der, die junge Christenheit verfolgende Saulus, durch die Begegnung mit dem auferstandenen Christus, zum Paulus wandelt, ist für mich ein ganz elementares Beispiel für das Wirken Gottes in der Welt! Genauer gesagt: für Gottes Gnadenwirken! Und diese erlebte Gnade führt dann später in der Paulinischen Theologie dazu, dass der Gedanke von der Gnade Gottes für Paulus zentral wird. Im Laufe der Geschichte wurde dieser Gnadengedanke mehr und mehr verschüttet, ehe Martin Luther ihn, quasi als biblischer Archäologe, wieder freilegte und zum Kerngedanken seiner Reformation (sola gratia) machte. Die katholische Kirche brauchte etwas länger aber in der gemeinsamen Erklärung der Rechtfertigungslehre von 1999 bekannte auch sie, „allein aus Gnade im Glauben an die Heilstat Christi, nicht aufgrund unseres Verdienstes, werden wir von Gott angenommen“ (Absatz 15).